Saturday, July 6, 2013

Friskies gegen Whiskers

(English Translation Follows)

Oh, der wunderschöne Sonnenschein! Endlich! Ich räkelte mich auf dem wundervoll flauschigen Teppich aus Schafswolle, der fürsorglich für mich bereit gelegt wurde und genoss den puren Luxus von Sonnenschein.

Ich bringe sie langsam in die nötige Routine in diesem für sie neuen Haus und möchte dir das neueste berichten, was so geschah. Du wirst überrascht sein, also setz dich lieber und halte etwas Katzenminze bereit, nur für den Fall das du schwächelst oder aber dich zu sehr begeisterst.

Mein Frühstück

Heute morgen stupste ich sie unter der warmen Bettdecke an, um ihre Müdigkeit zu besiegen und brachte sie dazu, sich in Richtung Küche zu bewegen. Sie ist ein wenig größer als du bist, also muss ich mich ein wenig mehr strecken, wenn ich von hoch oben auf meinem Kratzbaum auf sie hinunter gucken will.



Sie tappste langsam in die Küche – ich wünschte, sie würde ihre Füße nicht so schlurfen und sich so müde verhalten, wenn ich sie genötigt habe, mir zu gehorchen – nahm meine Schale, entleerte vorsichtig das alte Futter, wusch sie sorgfältig, ohne die stinkende Seife zu benutzen und trocknete sie ebenso sorgfältig ab. Dann wählte sie meine leckeren und favorisierten tranchierten Stücke aus Rindfleisch und bereitete alles so zu, wie ich es am liebsten mag.

Meine Wahl

Doch dann zögerte sie, als sie die Packung voller Friskies Stückchen aufnahm. Sie neigt dazu, sich mit mir zu unterhalten, wenn ich in ihrer Nähe bin, sogar wenn ich weiter weg bin von ihr, und fragte mich dann (fragte MICH), ob ich die Whiskers probieren möchte, die du in dem großen Sack zurück gelassen hast. Sie sagte irgendwas, dass wir das besser jetzt herauszufinden, bevor die ganzen Friskies alle sind.

Sie ist so ein Planer!

Also antwortete ich ihr mit einem sehr befehlendem „Miau“ dass sie mir die neuen Whiskers präsentieren dürfe und weiter machen sollte. Und so folgte sie meiner Anweisung.



Ich langte deftig zu, weil es sich so unterschied von meinen Friskies. Danach aß ich die leckeren Rindfleisch Stückchen und spülte alles mit frischem Wasser nach, welches sie in meine gereinigte Wasserschale gefüllt hatte.
Perfekt!

Grollen im Bauch

Sie begab sich dann ins Büro, um zu arbeiten und ich hörte das Rattern ihrer kleinen Fingerspitzen und lächelte.

Und dann begann mein Bauch Geräusche zu machen. Ich dachte, sie sollte mir jetzt besser etwas Aufmerksamkeit schenken und rief sie mehrere Male. Sie kommt IMMER, wenn ich sie rufe. Ich gehe davon aus, dass sie denkt, ich wäre so dämlich meine Pfote zwischen einer Tür zu verfangen oder so etwas ähnliches.

Aber ich liebe es, dass sie mir hinterher rennt, wenn sie hier ist.

Jedes mal wenn sie zu mir kam, um zu schauen wie es mir ging, gab ich ihr meinen besten „Was-glaubst-du-wen-du-anschaust“-Blick, hob meinen Schwanz und entfernte mich von ihr. Sie war ziemlich verwirrt über mein Verhalten. Dann ging sie wieder an ihre Arbeit, nur um Minuten später von seltsamen Geräuschen abgelenkt zu werden, die sie als „Kampfgeräusche“ interpretierte (ehrlich, sie ist nicht wirklich gut darin, auszudrücken was sie fühlt, also das war die beste Erklärung, die sie mir anbieten konnte).

Was sie dann sah, war mein Frühstück über dem kompletten Teppich verteilt. Sie verhielt sich sehr sorgsam, nahm mich vorsichtig hoch und machte viel Aufhebens um mich. Ich wusste natürlich, dass sie nicht nur auf mich fokussiert war, denn sie suchte den süßlich riechenden Teppichreiniger und die Papertücher, doch der Himmel ist mein Zeuge, dass sie sich wirklich bemühte, sich um meine schwindende Gesundheit zu kümmern.

Ehrliches schrubben

Sie schrubbte und scheuerte alles wieder weg, während ich da saß, machte einen wirklich erschöpften Eindruck und wirkte nahe dem Tode gleich (doch sie dramatisierte das alles nur, um das dabei zu sagen, also keine Sorge) und suchte all die kleinen Stückchen auf, die sie vorher verpasst hatte. Sie war so sorgfältig, du wärest stolz auf sie gewesen.

Nachdem sie mit dem Scheuern fertig war und alles sorgsam zurück gestellt hatte, kam sie zu mir, nahm mich wieder in den Arm (ich lächle hier gerade), streichelte mich sanft und aufmerksam und setze sich dann mit mir auf den Teppich aus Schafswolle, wo sie sich dann circa 10 Minuten ihrer Zeit über mich beugte und mich hielt.

Ich ignorierte sie und begann langsam einzudösen. Mein zu mir genommenes Frühstück auf diese Art und Wiese zu verlieren hatte mich ermüdet, also war Schlafen das natürlichste für mich in dieser Situation. Sie ließ mich dann in Ruhe, nur alle 15 Minuten kam sie wieder zu mir, streichelte mich und fragte mich, wie ich mich denn so fühle. Ich war doch nur müde, um Himmelswillen! Ich hörte dann, wie sie das neue Whiskers Futter raus warf, ein Glück, dass ich das los bin, ich hätte mich vergiften können!

Sonnenschein und Freiheit

Ich döste im warmen Sonneschein den größten Teil des Morgens. Als ich dann wieder erwachte, war mir nur allzu deutlich klar, dass ich am verhungern war. Sie stand da und beobachtete mich, nachdem sie sich eine Tasse Tee gemacht hatte und ich überprüfte dann, ob meine bewährten Friskies Stückchen wieder in meiner Futterschale waren. Doch ich kann berichten, dass sie einen guten Job gemacht hat, denn dieses widerwärtige neue Futter hatte sie entfernt und meine Schüssel wieder mit altbewährtem gut aufgefüllt.

Ich aß trotz allem sehr delikat, nur für den Fall der Fälle. Und fühlte mich wirklich gut danach,  so dass ich nach einigen Stunden eine weitere Mahlzeit zu mir nahm. Diese kleinen knusprigen Stückchen schmecken einfach gut und erinnern mich an Geschichten über knusprige Mäuseknochen. LECKER!

Gestärkt begann ich meine täglichen Übungen nun einiges verspätet. Sie liebt es mit mir Fangen zu spielen oder Verstecken. Und ich liebe es, sie dabei zu beobachten, wie sie versucht, mich einzufangen. Es ist einfach so amüsant, denn sie ist offensichtlich zu ungelenk, um hinter den Sofas im Wohnzimmer oder im Studio her zu rennen, dann ist sie jedes Mal frustriert und stampft mit ihren Füßen auf den Boden. Als wenn ich auf DIESEN alten Trick herein fallen würde!

Nachdem sie sich dann die Seele aus dem Leib gerannt hat und schon schwerer atmen musste, setze ich mich wieder ein wenig in die Sonne und tankte auf für einige Zeit. Dann hörte ich etwas Besonderes! Die Tür von Miglio`s kleinem Zimmer öffnete sich. Du weißt welche ich meine, die Tür die man kaum sieht und die dennoch vorhanden ist, an welcher ich immer meine Nase stupse. Sie öffnete diese Tür. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass das Wasser dort bis zu meine Ellenbogen stand all die Tage zuvor.

Sie begann wieder eine dieser nutzlosen Diskussionen mit mir, dass sie Angst hätte, diese Tür zu öffnen und mich auf meinen Lieblingsplatz gehen zu lassen. „Um Gottes Willen, Mädchen!“ miaute ich zu ihr, „Ich bin nicht dumm genug, um drei Stockwerke tief zu springen, also öffne diese dumme Tür für mich! Das ist ein Befehl!“

Ach, sie zögerte wiederum, und ich krallte meine Klauen in die Vortür, um ihr zu zeigen, dass ich diese Tür selber öffnen würde, falls nötig. Zögerlich gab sie nach und ich war so überrascht, dass ich nur da stand und hinaus sah. Die Luft roch so süß und ich wollte mich am liebsten selbst umarmen.

Sie quasselte weiterhin hinter mir, verlieh ihren Sorgen Nachdruck, bettelte mich förmlich an, mich gut zu benehmen und nicht herunter zu fallen. Sie macht sich wirklich zu viele Sorgen. Doch dann tat sie etwas, was mich wirklich überraschte. Als ich so da saß, starr meine Gedanken darauf gerichtet, endlich wieder auf meinen Balkon zu gehen, ließ sie mich komplett alleine, murmelte etwas davon, dass sie glaubt, es ist besser mir einfach zu vertrauen, jemand wird schon wohl über mich wachen  und ließ mich endlich in Frieden.
Also das nenne ich Weisheit!

Doch ich wusste, dass sie mich im Auge behalten würde. Darum zögerte ich weiter, saß an der Türschwelle und wartete darauf, dass sie ihre Geduld verlor und vorsichtig auf den Balkon gehen würde. An einigen Stellen war es immer noch nass, doch ich liebte das Gefühl von FREIHEIT. Schließlich sprang ich auf die Brüstung, meinen Rücken zur Sonne, und lächelte und lächelte. Ich liebe meinen Balkon.

Nach einigen Stunden schlenderte ich wieder zurück zu ihr, wo sie immer noch beschäftigt war, und ließ sie wissen, dass ich nach eigenem Belieben ein und aus gehen konnte. Es wurde langsam kühler und sie stand auf, sagte mir, dass nun genug frische Luft für diesen Tag herein gekommen sei, schloss die Vortür und diese unsichtbare (Glas) Schiebetür vor meiner Nase und schloss ab!

So wurde mir meine Freiheit wieder genommen, doch ich weiß, dass sie mich wieder heraus lassen wird, da sie sich nun sicher sein kann, dass ich trotz meines Verlangen nach dir nicht hinunter springen werde.


Als wir gerade davon sprechen, habe ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich vermisse? Trotz all ihrer Bemühungen, sie ist nicht DU und sie ist auch nicht Miglio. Bitte drückt euch beide mal gegenseitig und gebt mir Bescheid, wann ihr wieder nach Hause kommt. Ich brauche endlich wieder eure weltberühmten Special-Streicheleinheiten.

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