(English Translation Follows)
Oh, der wunderschöne Sonnenschein! Endlich!
Ich räkelte mich auf dem wundervoll flauschigen Teppich aus Schafswolle, der
fürsorglich für mich bereit gelegt wurde und genoss den puren Luxus von
Sonnenschein.
Ich bringe sie langsam in die nötige Routine
in diesem für sie neuen Haus und möchte dir das neueste berichten, was so
geschah. Du wirst überrascht sein, also setz dich lieber und halte etwas
Katzenminze bereit, nur für den Fall das du schwächelst oder aber dich zu sehr
begeisterst.
Mein
Frühstück
Heute morgen stupste ich sie unter der warmen
Bettdecke an, um ihre Müdigkeit zu besiegen und brachte sie dazu, sich in
Richtung Küche zu bewegen. Sie ist ein wenig größer als du bist, also muss ich
mich ein wenig mehr strecken, wenn ich von hoch oben auf meinem Kratzbaum auf
sie hinunter gucken will.
Sie tappste langsam in die Küche – ich
wünschte, sie würde ihre Füße nicht so schlurfen und sich so müde verhalten,
wenn ich sie genötigt habe, mir zu gehorchen – nahm meine Schale, entleerte
vorsichtig das alte Futter, wusch sie sorgfältig, ohne die stinkende Seife zu
benutzen und trocknete sie ebenso sorgfältig ab. Dann wählte sie meine leckeren
und favorisierten tranchierten Stücke aus Rindfleisch und bereitete alles so
zu, wie ich es am liebsten mag.
Meine
Wahl
Doch dann zögerte sie, als sie die Packung
voller Friskies Stückchen aufnahm. Sie neigt dazu, sich mit mir zu unterhalten,
wenn ich in ihrer Nähe bin, sogar wenn ich weiter weg bin von ihr, und fragte
mich dann (fragte MICH), ob ich die Whiskers probieren möchte, die du in dem
großen Sack zurück gelassen hast. Sie sagte irgendwas, dass wir das besser
jetzt herauszufinden, bevor die ganzen Friskies alle sind.
Sie ist so ein Planer!
Also antwortete ich ihr mit einem sehr
befehlendem „Miau“ dass sie mir die neuen Whiskers präsentieren dürfe und
weiter machen sollte. Und so folgte sie meiner Anweisung.
Ich langte deftig zu, weil es sich so
unterschied von meinen Friskies. Danach aß ich die leckeren Rindfleisch
Stückchen und spülte alles mit frischem Wasser nach, welches sie in meine
gereinigte Wasserschale gefüllt hatte.
Perfekt!
Grollen
im Bauch
Sie begab sich dann ins Büro, um zu arbeiten
und ich hörte das Rattern ihrer kleinen Fingerspitzen und lächelte.
Und dann begann mein Bauch Geräusche zu
machen. Ich dachte, sie sollte mir jetzt besser etwas Aufmerksamkeit schenken
und rief sie mehrere Male. Sie kommt IMMER, wenn ich sie rufe. Ich gehe davon
aus, dass sie denkt, ich wäre so dämlich meine Pfote zwischen einer Tür zu
verfangen oder so etwas ähnliches.
Aber ich liebe es, dass sie mir hinterher
rennt, wenn sie hier ist.
Jedes mal wenn sie zu mir kam, um zu schauen
wie es mir ging, gab ich ihr meinen besten
„Was-glaubst-du-wen-du-anschaust“-Blick, hob meinen Schwanz und entfernte mich
von ihr. Sie war ziemlich verwirrt über mein Verhalten. Dann ging sie wieder an
ihre Arbeit, nur um Minuten später von seltsamen Geräuschen abgelenkt zu
werden, die sie als „Kampfgeräusche“ interpretierte (ehrlich, sie ist nicht
wirklich gut darin, auszudrücken was sie fühlt, also das war die beste
Erklärung, die sie mir anbieten konnte).
Was sie dann sah, war mein Frühstück über dem
kompletten Teppich verteilt. Sie verhielt sich sehr sorgsam, nahm mich
vorsichtig hoch und machte viel Aufhebens um mich. Ich wusste natürlich, dass
sie nicht nur auf mich fokussiert war, denn sie suchte den süßlich riechenden
Teppichreiniger und die Papertücher, doch der Himmel ist mein Zeuge, dass sie sich
wirklich bemühte, sich um meine schwindende Gesundheit zu kümmern.
Ehrliches
schrubben
Sie schrubbte und scheuerte alles wieder weg,
während ich da saß, machte einen wirklich erschöpften Eindruck und wirkte nahe
dem Tode gleich (doch sie dramatisierte das alles nur, um das dabei zu sagen,
also keine Sorge) und suchte all die kleinen Stückchen auf, die sie vorher
verpasst hatte. Sie war so sorgfältig, du wärest stolz auf sie gewesen.
Nachdem sie mit dem Scheuern fertig war und
alles sorgsam zurück gestellt hatte, kam sie zu mir, nahm mich wieder in den
Arm (ich lächle hier gerade), streichelte mich sanft und aufmerksam und setze
sich dann mit mir auf den Teppich aus Schafswolle, wo sie sich dann circa 10
Minuten ihrer Zeit über mich beugte und mich hielt.
Ich ignorierte sie und begann langsam
einzudösen. Mein zu mir genommenes Frühstück auf diese Art und Wiese zu
verlieren hatte mich ermüdet, also war Schlafen das natürlichste für mich in
dieser Situation. Sie ließ mich dann in Ruhe, nur alle 15 Minuten kam sie
wieder zu mir, streichelte mich und fragte mich, wie ich mich denn so fühle. Ich
war doch nur müde, um Himmelswillen! Ich hörte dann, wie sie das neue Whiskers
Futter raus warf, ein Glück, dass ich das los bin, ich hätte mich vergiften
können!
Sonnenschein
und Freiheit
Ich döste im warmen Sonneschein den größten Teil
des Morgens. Als ich dann wieder erwachte, war mir nur allzu deutlich klar,
dass ich am verhungern war. Sie stand da und beobachtete mich, nachdem sie sich
eine Tasse Tee gemacht hatte und ich überprüfte dann, ob meine bewährten
Friskies Stückchen wieder in meiner Futterschale waren. Doch ich kann
berichten, dass sie einen guten Job gemacht hat, denn dieses widerwärtige neue
Futter hatte sie entfernt und meine Schüssel wieder mit altbewährtem gut
aufgefüllt.
Ich aß trotz allem sehr delikat, nur für den
Fall der Fälle. Und fühlte mich wirklich gut danach, so dass ich nach einigen Stunden eine weitere
Mahlzeit zu mir nahm. Diese kleinen knusprigen Stückchen schmecken einfach gut
und erinnern mich an Geschichten über knusprige Mäuseknochen. LECKER!
Gestärkt begann ich meine täglichen Übungen
nun einiges verspätet. Sie liebt es mit mir Fangen zu spielen oder Verstecken.
Und ich liebe es, sie dabei zu beobachten, wie sie versucht, mich einzufangen.
Es ist einfach so amüsant, denn sie ist offensichtlich zu ungelenk, um hinter
den Sofas im Wohnzimmer oder im Studio her zu rennen, dann ist sie jedes Mal
frustriert und stampft mit ihren Füßen auf den Boden. Als wenn ich auf DIESEN
alten Trick herein fallen würde!
Nachdem sie sich dann die Seele aus dem Leib
gerannt hat und schon schwerer atmen musste, setze ich mich wieder ein wenig in
die Sonne und tankte auf für einige Zeit. Dann hörte ich etwas Besonderes! Die
Tür von Miglio`s kleinem Zimmer öffnete sich. Du weißt welche ich meine, die
Tür die man kaum sieht und die dennoch vorhanden ist, an welcher ich immer
meine Nase stupse. Sie öffnete diese Tür. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass
das Wasser dort bis zu meine Ellenbogen stand all die Tage zuvor.
Sie begann wieder eine dieser nutzlosen
Diskussionen mit mir, dass sie Angst hätte, diese Tür zu öffnen und mich auf
meinen Lieblingsplatz gehen zu lassen. „Um Gottes Willen, Mädchen!“ miaute ich
zu ihr, „Ich bin nicht dumm genug, um drei Stockwerke tief zu springen, also
öffne diese dumme Tür für mich! Das ist ein Befehl!“
Ach, sie zögerte wiederum, und ich krallte
meine Klauen in die Vortür, um ihr zu zeigen, dass ich diese Tür selber öffnen
würde, falls nötig. Zögerlich gab sie nach und ich war so überrascht, dass ich
nur da stand und hinaus sah. Die Luft roch so süß und ich wollte mich am
liebsten selbst umarmen.
Sie quasselte weiterhin hinter mir, verlieh
ihren Sorgen Nachdruck, bettelte mich förmlich an, mich gut zu benehmen und
nicht herunter zu fallen. Sie macht sich wirklich zu viele Sorgen. Doch dann
tat sie etwas, was mich wirklich überraschte. Als ich so da saß, starr meine
Gedanken darauf gerichtet, endlich wieder auf meinen Balkon zu gehen, ließ sie
mich komplett alleine, murmelte etwas davon, dass sie glaubt, es ist besser mir
einfach zu vertrauen, jemand wird schon wohl über mich wachen und ließ mich endlich in Frieden.
Also das nenne ich Weisheit!
Doch ich wusste, dass sie mich im Auge
behalten würde. Darum zögerte ich weiter, saß an der Türschwelle und wartete
darauf, dass sie ihre Geduld verlor und vorsichtig auf den Balkon gehen würde.
An einigen Stellen war es immer noch nass, doch ich liebte das Gefühl von
FREIHEIT. Schließlich sprang ich auf die Brüstung, meinen Rücken zur Sonne, und
lächelte und lächelte. Ich liebe meinen Balkon.
Nach einigen Stunden schlenderte ich wieder
zurück zu ihr, wo sie immer noch beschäftigt war, und ließ sie wissen, dass ich
nach eigenem Belieben ein und aus gehen konnte. Es wurde langsam kühler und sie
stand auf, sagte mir, dass nun genug frische Luft für diesen Tag herein
gekommen sei, schloss die Vortür und diese unsichtbare (Glas) Schiebetür vor
meiner Nase und schloss ab!
So wurde mir meine Freiheit wieder genommen,
doch ich weiß, dass sie mich wieder heraus lassen wird, da sie sich nun sicher
sein kann, dass ich trotz meines Verlangen nach dir nicht hinunter springen
werde.
Als wir gerade davon sprechen, habe ich dir
heute schon gesagt, wie sehr ich dich vermisse? Trotz all ihrer Bemühungen, sie
ist nicht DU und sie ist auch nicht Miglio. Bitte drückt euch beide mal
gegenseitig und gebt mir Bescheid, wann ihr wieder nach Hause kommt. Ich
brauche endlich wieder eure weltberühmten Special-Streicheleinheiten.
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